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Das Projekt Stolpesteine

Das Projekt "Stolpersteine" entwickelte der Künstler Gunter Demnig 1992. Er wollte damit an das Schicksal der Menschen erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus 1933 bis 1945 verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. Am 16. Dezember 1992, dem 50. Jahrestag des Befehls Heinrich Himmlers zur Deportation der "Zigeuner" (Auschwitz-Erlass), ließ er einen ersten mit einer Messingplatte versehenen und beschrifteten Stein vor dem Historischen Kölner Rathaus in das Pflaster ein.

Die "Stolpersteine" bestehen aus quadratischen Messingtafeln 9,6 x 9,6 Zentimeter. Der Künstler setzt sie auf einen zehn Zentimeter hohen Betonklotz auf und fügt sie vor dem letzten Wohnsitz des Menschen in den Belag des Gehsteigs ein. Die handgefertigten Messingtafeln tragen, soweit bekannt, den Namen des Opfers, sein Geburtsjahr, das Deportationsjahr und den Todesort. Die Texte werden durch den Bildhauer Michael Friedrichs-Friedländer oder seine Mitarbeiter in dessen Werkstatt in Berlin-Buch in die Platten eingeschlagen. Die Montage der Steine vor Ort veranlasst und überwacht der Künstler Gunter Demnig.

2012 erhielt das Projekt den Förderpreis für internationale Verständigung und Versöhnung. In Deutschland wurden bis Ende 2018 in 1.099 Städten und Gemeinden rund 53.000 Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer der Gewaltherrschaft des Dritten Reichs gesetzt. Inzwischen haben sich 23 andere Länder Mittel- und Osteuropas dieser Aktion angeschlossen. Am 29. Dezember 2019 verlegte Deming den 75 000. Stolperstein. Damit ist sein Projekt das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

Quelle: Kulturamt NS/Dokumentationsyentrum 17.12.2003 / Foto: © Albert Ackermann

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