"Beim Herrings Düres" das war bis Ende der 80er Jahre ein Kölner Geheimtipp.
Showstars, Politiker und Karnevalisten kamen und schlemmten in seinem Fisch-Imbiss am Heumarkt.
Köln ist um ein Original ärmer geworden. Theo Tellenbach alias Herrings Düres ist tot. Der kölsche Jung erlag an einem Herzversagen. Er wurde 79 Jahre alt.
"Mein ganzes Leben drehte sich um Fisch", erzählte Düres. Er wurde 1929 im Fischerdorf Poll, auf der rechten Rheinseite geboren,
machte die Lehre bei den Eltern, die ab 1945 ein Fischgeschäft an der Siegburger Straße besaßen.
Später zog er mit Fisch-Verkaufswagen über die Dörfer, bevor er mit Ehefrau Christel an der Salmstraße einen Lebensmittelladen mit Fischabteilung gründete.
Als 1967 Schluss war wechselte Düres als Leiter der Fischabteilung eines Supermarktes. Später wechselte er in eine Nordsee-Filiale. 1976 verwirklichten sich Theo und Christel Tellenbach
einen Traum und eröffneten den Fisch-Imbiss am Heumarkt. Dort wurde dr Düres Kult.
Vicky Lendors schaute vorbei. Howard Carpendale liebte Seelachs-Filet und Rudi Carrell ließ sich nach dem "Keule"-Besuch den Bockfisch schmecken.
Die Block Fööss, Paveier, sowie auch der Ex-Oberstadtdirektor Kurt Rossa ließen sich hausgemachten Herringsstipp mit Quallmännern am Stehtisch servieren.
Rossa sorgte sogar dafür, dass Düres einen Verkaufswagen am Gürzenich aufstellen durfte, weil ihm der Vermieter gekündigt hatte. Düres damals: "Däm Vermieter stank dr Fesch angeblich. Als ich eruss wor, hätt dr seilvs met Fisch wigger jemaat, mit Düres' früherer Mitarbeiterin.
Ab 1988 stand er mit dem Fisch-Wagen in Ehrenfeld, auf Schützen- und Straßenfesten. "Manch einer wollt dat Rezept von mingem Schlot und Stip han. Ävver dat es su jeheim wie 4711", verriet er. Jetzt ist Theo Tellenbach tot. Er wird unvergessen bleiben. Die Paveier setzten dem kölschen Original bereits 1989 mit dem Song "Herring Düres" ein Denkmal.
Quelle: Gesehen, gehört, erzählt von … (Ortsgeschichte)
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