>Im Alter von 72 Jahren ist am vergangenen Wochenende Barbara Seidel verstorben. Sie hatte auf eine erneute Kandidatur verzichtet und schied mit der Kommunalwahl im September 2004 aus der BV Porz aus. "Ich war völlig überrascht, hatte mit ihr noch kurz zuvor über ihren Entwurf für unseren nächsten Fraktions-Karnevalsorden gesprochen", zeigte sich Fraktionsvorsitzender Willi Stadoll geschockt.
Die gebürtige Kölnerin war zehn Jahre lang, von 1994 bis 2004, in der Bezirksvertretung Porz aktiv, eine Zeit lang auch als stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion. Über Jahre hinweg engagierte sie sich auch im Vorstand ihres Poller SPD-Ortsvereins, darunter 15 Jahre lang als stellvertretende Vorsitzende. Gelernt hatte Barbara Seidel den Beruf der Schneiderin. In ihrem Berufsleben betrieb sie auch 15 Jahre lang eine Gaststätte. Sie hat zwei Söhne, die sie von früher Jugend an alleine erziehen musste, da ihr Mann früh verstarb.
Ihre politischen Schwerpunkte lagen in der Jugend-, Senioren- und Behindertenarbeit. Darüber hinaus engagierte sie sich für alle Belange in ihrem Stadtteil Poll. Rege
besucht war immer der Donnerstagsclub der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für Senioren, den Barbara Seidel zusammen mit anderen Frauen von SPD und AWO organisierte.
Neben dem politischen Engagement und der Familie blieb aber auch immer noch genügend Zeit für Hobbys. Dazu zählte die Kommunalpolitikerin Kegeln, Wandern, Basteln und die Blumen auf ihrem Balkon. Aus Altersgründen kandidierte sie bei den jüngsten Kommunalwahlen nicht mehr für die Bezirksvertretung. Als Abschiedsgeschenk erhielt sie die gesammelten Anfragen und Anträge aus zehn Jahren Arbeit in der Bezirksvertretung, die zusammen eine Länge von mehr als 40 Meter ergab.
Quelle: Gesehen, gehört, erzählt von ... (Ortsgeschichte)
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