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Theo (Theodor) Burauen

* 19. Oktober 1906 in Köln-Poll / + 28. Oktober 1987 in Köln
Verheiratet mit Berta Koels * 29. Juli 1904 / ✞ 25. September 1987 / Tochter von Konrad Koels und Maria Kaiser

➾ hat ein Teil seiner Jugend in Poll verbracht
Theo Burauen, im Volksmund "Döres" genannt, wurde am 19. Oktober 1906 als ältester Sohn des gleichnamigen Schriftsetzer, geb. im Jahre 1881, bei der "Rheinischen Zeitung" und der Anna Maria Katharina geb. Galliath, geboren im Krankenhaus der Augustinerinnen, bekannter unter Severins Klösterchen.

Seine Großeltern Wilhelm Burauen, geb. 23.10.1836 / ✞ 11.10.1888,
verheiratet mit Gertrud Kutz geb. 17.04.1837 / ✞ 31.05.1887

Die Familie Kutz wohnte in der Weingartengasse und die Burauens in der Müllergasse. Einige Zeit nach seiner Geburt wechselten die Familie auf die linke Rheinseite und er wuchs am Perlengraben auf. Von 1913-1921 besuchte er die Volksschule "An der Rechtschule" und machte dann auf Wunsch der Mutter eine kaufmännische Lehre bei der Firma Bex, der Kölner Niederlassung der Trumpf-Schokoladenfabrik. Durch die Inflationszeit arbeitslos geworden. Unterstützung erhielt er von der Familie, seinem Vetter Peter Kutz, der sein Textilhaus am Marsplatz aufbaute. Anschließend arbeitete er bei einer Großbuchhandlung und Zeitschriftenvertriebsstelle sowie der Konsumgenossenschaft "Hoffnung", bevor er die Leitung der Lohnbuchhaltung im Verlag der "Rheinischen Zeitung" übernahm. Zwischenzeitlich war er 1925 dem soeben gegründeten demokratisch orientierten "Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold" beigetreten und 1926 Mitglied der SPD geworden.

Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten verlor er seine erst 1932 angetretene Stelle als Vertriebsleiter, der nun verbotenen "Rheinischen Zeitung", und musste sich jahrelang mit Gelegenheitsarbeiten durchschlagen bevor er zunächst als Buchhalter im Verlag Dr. Otto Schmidt und 1938 als Geschäftsführer der Firma Hans Frings tätig werden konnte. 1937 heiratete er Berta Krebs. Das Paar hatte zwei Söhne. Die Familie bezog eine Wohnung am Brüsseler Platz.

Vom Juli 1940 bis Kriegsende war er Soldat, vornehmlich als Funker in Österreich und im Balkanraum eingesetzt, dann kehrte er im Juni 1945 nach Köln zurück. Er holte seine evakuierte Familie zurück und man bezog notdürftig hergerichtete Räume an der Brüsseler Straße. 1953 folgte eine Wohnung in der Volksgartenstraße, 1964 ein Bungalow in der Faßbenderkaul in Raderthal. Das Arbeitsamt bot ihm zwei Möglichkeiten - Kriminalpolizei oder Stadtverwaltung. Theo Burauen entschied sich für das Letztere und trat eine Stelle beim Ernährungsamt an.

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Robert Johann Görlinger bot ihm bald eine Stelle als Fraktionssekretär an und 1946-1948 war Burauen hauptberuflich in dieser Funktion tätig, bevor er bis 1956 Geschäftsführer der mittel rheinischen "Arbeiterwohlfahrt" wurde. Enttäuscht von der kampflosen Preisgabe der Weimarer Republik wollte er eigentlich nichts mehr mit Politik zu tun haben. Als sich aber abzeichnete, dass in den mit dem demokratischen Wiederaufbau betrauten Ortsausschüssen die Kommunisten dominierten, ließ er sich von SPD, CDU und F.D.P. (alte Schreibweise) zum Vorsitzenden wählen. Er gehörte dem ersten von der britischen Besatzungsmacht berufenen Stadtrat an und wurde im Oktober 1946 bei der ersten freien Nachkriegskommunalwahl auch zum Stadtverordneten gewählt. Er kam aus kleinen Verhältnissen und empfing trotzdem die Großen der Welt. Theo siegte über die Adenauer-CDU. und Er war die Inkarnation der rheinischen Seele:

Theo Burauen, der im November 1956 zum Kölner Oberbürgermeister gewählt und bis 1973 viermal im Amt bestätigt wurde. Er holte als Spitzenkandidat bei den Kommunalwahlen 1964 erstmals in der Geschichte die absolute Mehrheit für die SPD.

Theo (Theodor) Burauen

Theo (Theodor) Burauen

… mit John F. Kennedy

Quelle: Gesehen, gehört, erzählt von Willi Muyrers / Foto: © Albert Ackermann

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