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17. Oktober 1956

"Mattscheibe" gesteht

Auch am Raubüberfall in Köln-Deutz beteiligt

Unter dem Druck des Beweismaterials hat der in der Nacht zum 8. Oktober in Mehlem verhaftete 27jährige Werner Claeser aus der Moltkestraße in Köln, der in Verbrecherkreisen "Mattscheibe" genannt wird, die Beteiligung an dem Raubmord vom 28. September auf den 53 Jahre alten Mietwagenfahrer Hermann Stemmler aus Köln-Stur eingestanden. Claeser gab zu, mehrere Schüsse auf den im Wagen sitzenden Stemmler abgegeben zu haben.

Er beschuldigt jedoch seinen Komplizen, den 32jährigen Heinrich Palm aus der Flandrische Straße in Köln, ebenfalls auf Stemmler geschossen zu haben. als dieser taumelnd das Fahrzeug in der Gleueler Straße nahe der westlichen Stadtgrenze verlassen hatte. Er habe Palm die Pistole gegeben, nachdem er selbst die ersten Schüsse abgefeuert hätte, sagte Claeser. Diese Angaben müssen noch weiter geprüft werden. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen durch die Kölner Kriminalpolizei gelang es, einwandfreie Beweise dafür beizubringen, daß Claeser auch an dem Raubüberfall im Konsum in der Stegerwaldsiedlung in Köln-Deutz am 31. August beteiligt war. Auch diese Tat gibt Claeser jetzt zu. Ein Tuch, das er bei diesem Raubüberfall, es wurden damals 1.000 DM erbeutet, getragen und dann verloren hatte, gab der Polizei wertvolle Hinweise.

Mittäter in Deutz waren ein gewisser Heinz Fink aus Köln, der vermutlich mit in das Geschäft gegangen war, und ein dritter Mann dessen Name noch nicht bekannt ist.

Vor dem Raubüberfall hatten die drei Banditen versucht, eine ähnliche Tat bei einem Juwelier in der Schildergasse zu verüben; Weil sie aber auffielen und Passanten die Polizei gerufen hatten, flüchteten die drei Räuber in dem gestohlenen Auto und fuhren nach Deutz.

Quelle: Kölnische Rundschau / Foto: © Albert Ackermann

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