Es ist verzweifelten SPD-Politikern des letzten Jahrhunderts geschuldet, dass Poll 1975 dem Bezirk 7 Porz zugeschlagen wurde.
Die Orte Rolshoven und Poll wurden 1988 zu einem Ort vereinigt und in die sich vergrößernde Stadt Köln eingemeindet.
Mit der großen Gebietsreform 1975 wurde der Ort wieder aus dem Stadtverbund herausgelöst. Politische Kräfte versuchten einen starken SPD-Wahlbezirk zu schaffen.
Bei der Gestaltung des neuen Bezirks 7 wurden verschiedene Orte auf dem Papier hin und her geschoben bis dann der ehemalige Stadtbereich Porz, vergrößert um den Ort Poll der neue Bezirk 7 - Porz wurde.
Die Zeit und die Weiterentwicklung der Gesellschaft haben die damalige politische Verzweiflungstat inzwischen aber wieder eingeholt.
Der Wahlbezirk Poll-Ensen-Westhoven entwickelt sich langsam, aber sicher zu einem "Grünen Wahlbezirk", bedingt auch durch die Neubaugebiete und der Zuzug junger Familien mit Kindern.
Der Ort Poll gehörte und gehört auch heute noch zu einem zentralen Bereich des rechtsrheinischen Kölns. Deutz, Kalk, Vingst und Poll mit
Rolshoven gehörten schon zu Urzeiten zum Kloster "Der heiligen Maria zu Deutz".
Die Abtei wurde 1003 vom Kölner Erzbischof Heribert gegründet und den Benediktinermönchen übergeben. Heribert hatte Kaiser Otto III
versprochen ein Kloster zu Ehren der heiligen Maria zu gründen. Mit der Abtei- Gründung wurde eine Schenkungsurkunde verfasst, in der wurden
die Pfründe aufgeführt, unter anderem die Pfarrkirche Deutz mit den umliegenden Höfen, Deutz, Kalk, Vingst, Poll und Rolshoven, sowie die
Hälfte von Gremberg mit seinen umfangreichen Waldgebieten.
Poll, ein Ort am Rhein, im Schatten der großen Stadt am anderen Rheinufer, war zum großen Teil Kirchenland. Die Bewohner Ortschaft
arbeiteten großenteils für das Kloster und die Kirchen. Es waren Bauern und Fischer. Das Fischereirecht übten sie im Auftrag der Kirche aus.
Lange Zeit waren sie mit Ihren Produkten Zulieferer für die Stadt am anderen Ufer. Mittels Rheinkähne und Eselskarren transportierten sie die Waren nach Köln.
In der Zeit der Industrialisierung wurde der Ort auch eine Schlafstadt für die Industrie in Kalk und Deutz, auch wenn das in der
heutigen Zeit viele nicht mehr wahrhaben wollen. Im Rechtsrheinischen entwickelte sich die Industrie mit sehr vielen, sehr unterschiedlichen Fabriken.
Die politische Zuordnung von Poll nach Porz war ein politischer Irrtum, der leider nicht mehr rückgängig zu machen ist! Leider.
Trotzdem hat der Satz "Poll gehört nicht zu Porz" weiterhin Gültigkeit. Die Poller Bürger orientieren sich nach Kalk, Deutz oder der Innenstadt.
Manchmal sogar nach Mülheim. Im Porzer Vereinswesen gibt es kein Poll, besonders gut zu beobachten in den Porzer Karnevalsvereinen.
In hundert Jahren wird alles gut, oder auch nicht!
Quelle: Gesehen, gehört, erzählt von ... (Ortsgeschicht)
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