Pogrom-Weg von 1938 in Poll gegangen
Vertreter des Netzwerks Poller Vereine und des Poller Heimatmuseums haben am 09. November 2021 wieder Rosen und je ein Hinweisschild
"als Mahnung gegen Mord, Rassismus, Fremdenhass und Unterdrückung" auf 18 "Stolpersteine" in Poll gelegt nachdem sie die verschmutzten Steine wieder poliert hatten.
Der 09. November erinnert insbesondere an die Reichspogromnacht 1938.
Am 09.11.1989 fiel auch die Mauer in Berlin und 1918 startete die Novemberrevolution in Berlin als Beginn der Demokratie in Deutschland.
Beginn war um 10:00 Uhr mit Albert Ackermann, Helmut Brosius, Hans Burgwinkel, Willi Muyrers an den Stolpersteinen auf dem Poller Marktplatz.
Dort begannen 1938 junge Mitglieder der Hitlerjugend die Krawalle gegen ortsansässige Juden. Über die Siegburger Straße ging es zur Salmstraße
wo am Haus Nr. 91 die Jugend sogar das Haus der bekannten und beliebten jüdischen Familie Marx stürmten. Hier warfen sie einen Puppenwagen
durch ein Fenster von der ersten Etage auf die Straße, woraus später gerüchteweise ein Kinderwagen, z.T. sogar mit Kind wurde.
Angeblich wurden die Jugendlichen dort von Nachbarn insbesondere einem Parteimitglied beruhigt und gestoppt.
Drei Familienmitglieder wurden später von den Nazis ermordet, der Rest wanderte nach Amerika aus.
Über Jahrzehnte bestanden aber dennoch Freundschaften nach Poll, so dass noch bis vor wenigen Jahren Mitglieder der Familie Marx regelmäßig Poll besuchten.
mit freundlichen Grüßen
Hans Burgwinkel
10. November 2021, der Tag danach
Alle abgeräumt! ... ausser vor Premio, dort fehlt nur Rose
11. November 2021, Nachnageln
Neue Schilder angebracht von Hans und Helmut
Quelle: PM Hans Burgwinkel (Ortsgeschichte) / Foto: © Albert Ackermann
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